SAP: Mit Cloud-Computing gegen den Klimawandel
Der Klimawandel ist ein allgegenwärtiges Problem. Was unternehmen große Softwareanbieter wie SAP, um dem entgegenzuwirken?
„Nachhaltigkeit“, „Klimawandel“, „Corporate Social Responsibility“ – Begriffe, die mittlerweile so inflationär verwendet werden, dass sie zu Modewörtern geworden sind. Dennoch stehen Unternehmen im Zuge des wachsenden Bewusstseins für diese Thematiken zunehmend in der Verantwortung, intern entsprechende Strategien für grünere, nachhaltigere Prozesse zu schaffen. Insbesondere große, einflussreiche Unternehmen und Konzerne – wie SAP – rücken dabei schnell in den Fokus.
Was bedeutet "Klimaneutralität" eigentlich?
Der Walldorfer Softwarekonzern hat sich dazu verpflichtet, bis 2030 ein klimaneutral Unternehmen zu werden (1). Klimaneutralität bedeutet im Wesentlichen, dass das Klima durch menschliche Aktivität in Summe nicht beeinflusst wird.
So geht es nicht etwa darum, kein Kohlenstoffdioxid mehr in die Atmosphäre zu entlassen. Sondern vielmehr darum, durch Bindung bzw. einen entsprechenden Ausgleich am Ende bei Netto-Null-Emissionen rauszukommen (2).
Verwandt: ERP-Software für das Umweltmanagement.
Carbon offsets - Emissionen einfach ausgleichen?
Dass es dabei insbesondere mit der Klimakompensation ("carbon offsets") einige Probleme gibt, dürfte mittlerweile bekannt sein. Zu schön wäre es, wenn sich die Emissionen des eigenen Flugs durch wenige Euro mehr einfach "ausgleichen" ließen, als hätte dieser nie stattgefunden. In der Praxis kommt es jedoch immer wieder zu Kritik an carbon offsets; auch in anderen Zusammenhängen.
Beispielsweise, dass sie eine Art "Freischein" für weitere Emissionen darstellen würden, anstatt Anreize dafür zu schaffen, diese bewusst zu vermeiden. Darüber hinaus lassen sich beispielsweise auch das Eingreifen in andere Länder zur Umsetzung, oder etwa die Seriosität der Zertifikate anführen (3).
Emissionen vermeiden
So ist es selbstverständlich vorzuziehen, Emissionen - wenn möglich - gleich ganz zu vermeiden. Jeder einzelne kann seinen Beitrag dazu leisten. Große Unternehmen und Konzerne werden besonders unter die Lupe genommen.
Nachhaltige, grüne Prozesse werden für Unternehmen immer wichtiger. Einerseits, um ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Andererseits jedoch auch, um Kunden anzusprechen. Siehe dazu auch: Nachhaltigkeit als Marketingstrategie.
Mit der Cloud zur Klimaneutralität
Für Anbieter und Nutzer von Unternehmenssoftware bietet sich dabei eine vielleicht überraschende Möglichkeit, den eigenen Beitrag zu Emissionen zu reduzieren: Die Cloud. Cloud-Software erfreut sich seit Jahren zunehmender Beliebtheit. Ein Trend, der durch die Corona-Pandemie weiter verstärkt wurde. Kundinnen und Kunden sind überzeugt von der Flexibilität und Skalierbarkeit.
Gleichsam ist diese Art der Infrastruktur jedoch auch oftmals ressourcenschonender als die On-Premises-Alternative. Zwar fressen große Cloud-Rechenzentren viel Strom; nicht nur durch den eigentlichen Betrieb der Server, sondern beispielsweise auch durch ihre Kühlung. Diese Faktoren spielen jedoch auch bei lokalen Systemen eine Rolle. Bei großen Rechenzentren können Betreiber Skaleneffekte nutzen, um die Energieeffizienz zu optimieren. Gleichzeitig teilen sich etliche User ein und dieselbe Infrastruktur, anstatt eine eigene zu betreiben (1).
RISE with SAP & GROW with SAP
Auch das spart Ressourcen und letztlich Emissionen. So leistet beispielsweise die SAP SE mit ihren aktuellen Programmen RISE bzw. GROW with SAP, die Unternehmen den Einstieg in die Cloud erleichtern sollen, eigenen Angaben zufolge auch einen Beitrag zum Klimaschutz; und gibt zudem an, die eigenen Rechenzentren zu 100 % mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu betreiben (1).
Quellen
- Michael McComb, "Wie RISE with SAP und GROW with SAP zur Erreichung der Klimaneutralität bei SAP beitragen", news.sap.com, 22.08.2023.
- "Was versteht man unter Klimaneutralität und wie kann diese bis 2050 erreicht werden?", europarl.europa.eu, 07.10.2019.
- "CO2-Kompensation in der Kritik: Solltest du deine nächste Reise ausgleichen?", utopia.de, 17.02.2023.
9 Februar 2024
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