3 Vorurteile gegenüber der Cloud-ERP
Sind diese Vorurteile gerechtfertigt oder beruhen sie auf falschen Annahmen?
Die Cloud hat sich in den letzten Jahren zum vielleicht beliebtesten Lizenzmodell für Software entwickelt. Dennoch gibt es immer noch Unternehmen, die der Cloud nicht ganz trauen.
Oft liegt das an dem, was man in den Medien sieht oder hört. Wenn man liest, dass die Cloud angreifbar und häufig Ziel von Cyberangriffen ist, sieht man sofort keinen Sinn mehr darin, dieses Lizenzmodell zu wählen.
In diesem Artikel befassen wir uns daher mit den 3 am häufigsten gehörten Vorurteilen gegenüber einem ERP‑System in der Cloud. Sind sie berechtigt, oder ist das Ganze gar nicht so schlimm? Die Antwort auf diese Frage finden Sie im Folgenden.
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Inhaltsverzeichnis
- Die verschiedenen Lizenzmodelle
- Vor- und Nachteile der Cloud
- 3 Mal „Nein“ zu Cloud-ERP
- Fazit: Die meisten Vorurteile können entkräftet werden
Die verschiedenen Lizenzmodelle
Bevor wir fortfahren, wollen wir kurz auf die verschiedenen Lizenzmodelle eingehen. Dieser Begriff bezieht sich auf die Art und Weise, wie die Software beim Endverbraucher implementiert wird. Dies kann in der Cloud sein, es gibt aber auch andere Möglichkeiten.
Generell wird zwischen den folgenden drei Modellen unterschieden:
- On-Premises/lokale ERP‑Software: Diese Software wird auf den Servern des Anwenders installiert. Dadurch haben Sie mehr Kontrolle über die Software. Obwohl die anfänglichen Kosten für dieses Modell oft hoch sind, zahlen Sie am Ende einen geringeren Betrag pro Monat.
- Hybride ERP‑Software: Bei diesem Lizenzierungsmodell entscheidet sich der Nutzer für eine Kombination aus On-Premises- und Cloud-basiertem ERP. Oft ist die Basis des Systems auf den Servern des Unternehmens installiert. Alle zusätzlichen Elemente werden dem System über eine Cloud-Verbindung hinzugefügt.
- Cloud-basierte ERP‑Software: Dann gibt es natürlich noch die Cloud. Bei diesem Modell bleibt die Software unter der Verwaltung des Anbieters. Die Nutzer zahlen eine monatliche Gebühr, haben dann aber keine bzw. nur wenig Wartung. Dies liegt in der Tat in der Verantwortung des Eigentümers oder ERP‑Anbieters.
Vor- und Nachteile der Cloud
Einige Unternehmen sehen in der letztgenannten Tatsache einen der Vorteile der Cloud. Sie können sich auf andere Dinge konzentrieren. Der Anbieter sorgt dafür, dass das System ordnungsgemäß läuft.
Andere sehen darin jedoch auch die Schattenseite. Schließlich besitzen Sie die Software nicht und sind von Ihrem Anbieter abhängig. Das kann entscheidend sein, wenn Sie selbst die Kontrolle haben möchten. Die Entscheidung liegt also letztlich bei Ihnen: Welches Modell passt am besten zu Ihrem Unternehmen?
3 Mal „Nein“ zu Cloud-ERP
Wenn es um ERP in der Cloud geht, gibt es immer Vor- und Nachteile. Wie bereits erwähnt, konzentrieren wir uns in diesem Artikel auf die Ansichten der Gegner. Was haben sie zu sagen und sind diese Bedenken berechtigt? Lassen Sie uns die 3 wichtigsten Vorurteile auflisten.
1 | Datenschutzbedenken
Das häufigste Argument gegen die Cloud sind Datenschutzbedenken. Das liegt daran, dass die Hard- und Software Eigentum des Cloud-Betreibers ist, dem man vertrauen muss, dass er sie ordnungsgemäß sichert. Wenn böswillige Personen versuchen, ihre Daten abzugreifen, sind auch Ihre Daten in Gefahr.
Cloud-Betreiber wissen, was sie tun
Dieses Argument kann jedoch weitgehend entkräftet werden. Software-Anbieter haben oft jahrelange Erfahrung mit dem Schutz ihrer Systeme. Und natürlich kann jedes System gehackt werden, aber ist das ein Grund, es nicht zu kaufen? Schließlich kann das Gleiche auch mit einem lokalen ERP‑System passieren. Es lässt sich also nie genau sagen, welches der beiden Systeme „sicherer“ ist.
2 | Fehlende Kontrolle
Ein weiteres Argument gegen die Cloud ist die fehlende Kontrolle. Das liegt daran, dass Sie von Ihrem Lieferanten abhängig sind, der das System für Sie auf dem neuesten Stand hält. Er entscheidet, wann ein Update durchgeführt wird, ob es für Sie günstig ist oder nicht (er berücksichtigt es natürlich).
Jeder Nachteil hat seinen Vorteil
Die Frage ist nur: Ist es wirklich so schlimm? Schließlich wissen Sie bei einem ERP in der Cloud, wofür Sie sich entscheiden. Sie haben zwar weniger Kontrolle, aber für Unternehmen, die nicht über die Ressourcen und/oder das Fachwissen verfügen, um alles selbst zu machen, ist dies oft genau der Grund für die Wahl der Cloud.
3 | Die Cloud erfordert eine ständige Internetverbindung
Das letzte Argument bezieht sich häufig auf die Notwendigkeit einer stabilen, konstanten Internetverbindung. Dank der Cloud kann auf die Software auch von unterwegs zugegriffen werden, z. B. auf einem Laptop oder Tablet. Sehr praktisch für Vertriebsmitarbeiter, wenn sie z. B. beim Kunden vor Ort sind. Manche sehen es jedoch als Nachteil an, dass man ständig mit dem Internet verbunden sein muss.
Online und offline
Aber ist das heutzutage wirklich so ein großes Problem? Schließlich gibt es in den Niederlanden kaum noch Orte, an denen man keinen Zugang zum Internet hat – vor allem, wenn man über sein Handy auf das ERP zugreift. Mit Ihrem Laptop haben Sie natürlich kein mobiles Internet, aber wenn Sie bei einem Kunden vor Ort sind, können Sie mit großer Wahrscheinlichkeit eine Wi-Fi‑Verbindung herstellen.
Darüber hinaus bieten viele ERP‑Anbieter die Möglichkeit, ihre Systeme auch offline zu nutzen. Bestimmte Funktionen werden offline zur Verfügung gestellt, so dass Sie von überall aus auf wichtige Daten zugreifen können. Der einzige „Nachteil“ ist, dass diese dann nicht in Echtzeit aktualisiert werden. Wenn Sie sich wieder mit dem Internet verbinden, wird dies natürlich sofort geschehen.
Fazit: Die meisten Vorurteile können entkräftet werden
Praktisch alles im Leben hat sowohl Vor- als auch Nachteile. So hat ein Cloud-ERP natürlich einige Nachteile im Vergleich zu einem lokalen ERP, aber umgekehrt ist dies auch der Fall. Es lässt sich also nicht endgültig sagen, dass das eine oder andere Lizenzmodell besser ist. Deshalb werden beide Varianten von vielen Unternehmen genutzt.
Die meisten Einwände gegen die Cloud beruhen nicht auf Fakten, sondern auf Halbwahrheiten. Besonders wichtig ist es, die Wahl des Lizenzmodells begründen zu können. Für die einen überwiegen die Vorteile von Cloud‑ERP, während andere mehr die Kontrolle brauchen, die ein lokales ERP bietet. Die richtige Wahl hängt also nicht von Meinungen oder Vorurteilen ab, sondern davon, was Ihr Unternehmen wirklich braucht.
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