Ein ERP-System für den Einzelhandel
Worauf sollte man bei der Implementierung eines branchenspezifischen ERP-Systems achten? Dieser Artikel konzentriert sich auf die Suche nach einem ERP-System für den Einzelhandel.
Nur ein Webshop reicht im Einzelhandel nicht mehr aus. Handelsketten differenzieren sich zunehmend mit einer Omnichannel-Strategie.
Wie sammeln Sie genügend Informationen, um Kunden gezielte Angebote machen zu können? Welche Informationen benötigen Sie, um besser auf die Nachfrage reagieren zu können?
Wie verknüpfen sie relevante Daten aus Online-, Mobil- und Ladenverkäufen. Und wie kann Ihnen eine ERP-Lösung dabei helfen? Dieser Artikel wird versuchen, auf diese Fragen Antworten zu geben.
Inhaltsverzeichnis
- Multichannel vs. Omnichannel
- Sortimentsverwaltung
- Business Intelligence
- Bedarfsprognose
- Berichte
- Preismanagement & Treueprogramme
- ERP-Lieferanten mit einer spezifischen Lösung für den Einzelhandel
Multichannel vs. Omnichannel
Immer mehr Einzelhandelsunternehmen entscheiden sich für eine Omnichannel-Strategie. Kurz gesagt bedeutet das, dass sie ihren Kunden über jeden Vertriebskanal die gleiche Erfahrung bieten. Wenn ein Kunde zum Beispiel über einen Online-Kauf unzufrieden ist, dann kann er das Produkt im Laden vor Ort zurückgeben. Dies bedeutet auch, dass der Preis eines jeden Produkts stets gleich bleibt, unabhängig vom Vertriebskanal.
Dieser Trend entspricht den Erwartungen der heutigen Kunden. Er ist jedoch immer noch weit davon entfernt, richtig umgesetzt zu werden. Denken Sie einmal an eine Telekom-Firma, die ein gutes Angebot auf ihre Website stellt. Ein potenzieller Kunde geht dann direkt zum Geschäft, um das Telefon und das zugehörige Abonnement vor Ort zu kaufen.
Der Verkäufer sagt: "Aber dieser Preis gilt nur für die Website." Oder: "Wir haben dieses Modell nicht auf Lager." Hier ist die Wahrscheinlichkeit groß, den Kunden zu enttäuschen.
Die Telekom-Firma aus diesem Beispiel betreibt die Multichannel-Strategie (Verkauf über mehrere Kanäle), hat aber noch nicht den Schritt zu Omnichannel gemacht (gleicher Preis, gleicher Lagerbestand, gleiche Erfahrung).
Andernfalls könnte der Verkäufer das gleiche Angebot im Laden anbieten, oder die Option anbieten, im Voraus zu bezahlen und das Produkt am nächsten Tag nach Hause oder ins Geschäft zu liefern. Für diese Umstellung benötigt das Telekommunikationsunternehmen jedoch ein spezifisches ERP-System.
Sortimentsverwaltung
Teil einer erfolgreichen Omnichannel-Strategie ist ein ganzheitliches Sortimentsmanagement. Viele Ketten haben mit physischen Geschäften begonnen und später eine separate Internetabteilung hinzugefügt.
Das Sortiment der beiden Abteilungen liegt in getrennten Systemen. Durch die Kombination der Systeme kann ein Händler Lagerkosten sparen. Er muss keine separaten Vorräte mehr halten.
Wichtig ist auch, dass das ERP-System genügend Möglichkeiten bietet, Produktinformationen hinzuzufügen. Zum Beispiel, um den umfangreichen europäischen Vorschriften zu entsprechen. Dies verhindert, dass ein Einzelhändler eine separate Verwaltung führen muss.
Schließlich ist auch die automatische Verknüpfung zwischen Sortimentsverwaltung und Webshop wichtig. Im Falle einer kleinen Änderung, beispielsweise hinsichtlich der Inhaltsstoffe eines Produktes, ändern sich die Daten im Webshop automatisch und der Kunde erhält immer die richtigen Informationen.
Business Intelligence
Ein Einzelhandelsunternehmer mit zwei oder drei Filialen hat normalerweise einen guten Überblick über seine Verkäufe. Bei zwanzig Ladengeschäften mit einem Webshop und Facebook-Verkäufen wird das komplizierter.
Einblick in das Verhalten der Kunden
Viele Unternehmen entscheiden sich immer noch dafür, den täglichen Umsatz telefonisch oder per E-Mail an die Zentrale weiterzugeben. Dies bietet nur einen eingeschränkten Einblick in das Kaufverhalten der Kunden.
Welche Produkte wurden zu welchen Zeiten an welche Kunden verkauft? Und kaufen die gleichen Kunden beispielsweise auch online? Diese Fragen lassen sich mittels entsprechender Business Intelligence-Funktionen beantworten.
Bedarfsprognose
Bei einem intelligenten ERP-System werden alle Informationen aus verschiedenen Vertriebskanälen miteinander verknüpft. Für die Kasse im Laden ist nur ein PC mit einem Webbrowser erforderlich. Die Zentrale hat direkten Einblick in alle Daten. Die Software kann dank der detaillierten Verkaufshistorie auch ein Prognosemodell für die kommenden Wochen erstellen.
Mit welchen neuen Produkten wird die Nachfrage weiter steigen? Bei welchen Produkten bleibt der Umsatz stabil? Bei welchen Artikeln ist der Kauf saisonbedingt?
Einem Käufer, der dies einfach nur aus dem Kopf heraus macht, passieren eher Fehler. Zudem ist es schwierig sein Wissen weiterzugeben, wenn er das Unternehmen mal verlassensollte.
Berichte
Für die Informationen, die ein Einzelhändler mit einer Omnichannel-Strategie und guter Software sammelt, gibt es viele weitere vorstellbare Anwendungen. Denken Sie zum Beispiel an zeitlich begrenzte Angebote oder die Anpassung des Ladenlayouts.
Wichtig dabei sind dynamische Berichts-Funktionalitäten, bei denen der Benutzer genau festlegen kann, was er auswählen möchte, zum Beispiel alle Verkäufe in einem bestimmten Postleitzahlenbereich zu einem bestimmten Zeitraum.
Preismanagement & Treueprogramme
Bei einem ERP-System, das Informationen aus allen Vertriebskanälen kombiniert, kann ein Unternehmen seinen Kunden gezielte Angebote machen.
Beispiele aus der Praxis
Das amerikanische Kaufhaus Macy’s verwendet seit einiger Zeit eine Omnichannel-Strategie und stellte fest, dass Kunden, die über mehrere Kanäle einkaufen, 8 Mal mehr Umsatz generieren.
Ein anderes Beispiel ist der niederländische Weinhandel Grapedistrict. Wer gerne süße Weißweine trinkt, möchte kein Angebot für Rioja. Das berücksichtigt das Unternehmen in seinen Emailkampagnen. Kunden, die an dem Treueprogramm des Weinhandels teilnehmen, erhalten relevante Angebote, die ihnen das Gefühl geben, verstanden zu werden und die daher eher etwas kaufen werden.
Wichtige Funktionen
Für einen Händler ist es wichtig, dass die Software umfangreiche Funktionen für Preismanagement und Kundenbindungsprogramme bietet. Das bedeutet mehr als nur 50% Rabatt auf ein Produkt anzubieten.
Bietet das System beispielsweise auch die Möglichkeit, drei zum Preis von zwei zu erhalten oder nach dem Sammeln von 100 Punkten 20% Rabatt zu bekommen?
Darüber hinaus ist es wichtig, dass ein Modul für Loyalitätsprogramme die Möglichkeit des oben beschriebenen individuellen Marketings bietet.
ERP-Lieferanten mit einer spezifischen Lösung für den Einzelhandel
Im Internet finden Sie Hunderte von ERP-Anbietern. Wie treffen Sie die richtige Wahl? Das hängt natürlich davon ab, welche Funktionalitäten Sie möchten, wie hoch Ihr Budget ist, wie viel Anpassung Sie benötigen und ob Sie Cloud oder On-Premise wählen.
Wir raten ihnen ausdrücklich an, sich nicht nur für die Software, sondern auch für einen Partner mit Erfahrung in der Branche zu entscheiden. Ein Partner, der Herausforderungen zu akzeptieren und zu bewältigen weiß.
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