
Digitalisierung und Ökologie zusammen denken
Wissenschaftler Tilman Santarius erklärt gegenüber der taz, warum Datenschutz auch gleichbedeutend mit Klimaschutz ist.
In einem kürzlich erschienen Interview auf taz.de erläutert der Professor für Sozial-Ökologische Transformation und Nachhaltige Digitalisierung an der Technischen Universität Berlin und am Einstein Center Digital Futures, Tilman Santarius, was Digitalisierung mit Ökologie und Datenschutz mit Klimaschutz zu tun hat.
Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen
Santarius sieht die Digitalisierung als Fluch und Segen für die Umwelt zugleich, entscheidend sei dabei, was man politisch aus dieser mache. Schlau eingesetzt, sei Digitalisierung eine Effizienzmaschine, die dazu beitragen könne, Prozesse ressourcensparender durchzuführen. Man können beispielsweise mit weniger Energieaufwand kommunizieren, wenn nicht alle Akteure zu Konferenzen fliegen oder fahren müssten.
Homeoffice und Sharing-Angebote
Auch Homeoffice oder Möglichkeiten über das Internet gebrauchte Waren weiterzuverkaufen bis hin zu Carsharing-Angeboten sorgten dafür, dass ressourcensparender agiert werden könne. All dies spare Zeit und Geld. Was also, wenn Konsumenten diese wieder in weitere energieintensive Dinge investieren?
Es braucht ökologische Reformen
Deshalb plädiere Santarius für eine starke ökologische Steuerreform. Mit dieser würden Menschen ihre gesparte Zeit und das gesparte Geld eher für etwa einen Nachmittag am See, Theaterbesuche oder Sprachkurse ausgeben. Digitale Rebounds entstehen, weil wir in einem kapitalistischen System leben würden, das auf Expansion und Wachstum ausgerichtet ist. (vgl. ebd.)
Daher müsse Digitalisierung so gestaltet werden, dass diese „zum Übergang in eine Postwachstumsökonomie beiträgt.“, so Santarius weiter.
Verkehr neu denken
In Sachen Verkehr stelle sich die Situation indes anders dar. Das Auto sei den Deutschen heilig, Sharing-Angebote für Fahrräder und eine bessere Vernetzung zum öffentlichen Nahverkehr seien zwar gute Mittel, doch brauche es zudem Mittel um das Auto an sich unattraktiver zu machen.
Datenschutz ist gleich Klimaschutz
Datengetriebene Geschäftsmodelle, die auf Basis von gesammelten Daten effizienter Werben wollen, animieren zu mehr Konsum. Dies sehe Santarius kritisch. Es brauche nicht nur einen strikteren Datenschutz für die großen Tech-Plattformen, vielmehr brauche es auch Standards und Labels für schlankes Programmieren.
Öko-Bilanz von Endgeräten schlecht
Auch merkt Santarius an, dass die Herstellung von Endgeräten enorm viel Energie beanspruche. Oftmals verfügen Anwender über zwei Smartphones, zwei Laptops (dienstlich und privat) sowie Tablets und andere Wearables. Er plädiere daher für neue Möglichkeiten Endgeräte dienstlich und privat zu nutzen.
23 Juli 2021
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