Der ERP-Irrglaube im Mittelstand
So lautet der Titel eines neuen Buches von Tobias Hertfelder und Philipp Futterknecht, dass nun im Springer Verlag erschienen ist. Wir werfen einen Blick rein.
ERP-Systeme gelten oftmals als Heilsbringer für krankende, aber auch gesunde Unternehmen. Ein Softwaresystem wird installiert und schon werden Prozesse optimiert und Umsätze steigen weiter an. Das dem nicht so ist, wissen mittlerweile viele kleine, wie auch große Unternehmen aller Branchen, die sich bereits erfolglos an einer Implementierung versucht haben. Deshalb auf derartige Systeme verzichten ist jedoch keine wirkliche Option, da andernfalls die Konkurrenz winkend an einem vorbeiziehen wird. Wie kann jedoch der Mittelstand einer Implementierung begegnen, was gilt es zu beachten und welche Strategien helfen letztlich, um aus dem ERP-Projekt kein Horror-Szenario werden zu lassen? Diesen Fragen widmen sich die beiden Autoren in dem nun erschienen Buch „Der ERP-Irrglaube im Mittelstand“ im Springer-Verlag.
Automatisierung in die falsche Richtung
Aufgezeigt werden soll, warum ERP-Projekte nicht einfach Aufgabe der IT-Abteilungen sind, sondern vielmehr zur Chefsache erklärt werden müssen, damit diese Erfolgreich sein können. Denn ohne eindeutige und strukturierte Führung werden Prozesse in die falsche Richtung automatisiert. Es sei für das Management jedoch oftmals eher belastend sich um ein ERP-Projekt zu kümmern, da das Tagesgeschäft wohlmöglich eher im Fokus dieser Stellen liege. Doch ohne entsprechende Führung seien derartige ERP-Projekt oftmals zum Scheitern verurteilt. Vielmehr müsse man sich den Vorteilen, die ein solches System mit sich bringt, bewusstwerden.
Gesund und trotzdem handeln?
Oftmals herrscht die Annahme vor, man müsse nichts an seinen Geschäftsprozesse ändern, wenn das Unternehmen allem Anschein nach gesund ist. Doch die Digitalisierung zwinge jedes Unternehmen dazu, sich mit derartigen Modernisierungen auseinanderzusetzen. Kosten lassen sich nicht länger durch eine Vielzahl manueller Tätigkeiten einsparen, vielmehr werde das ERP-System, richtig eingesetzt, zum Wachstumstreiber im Kontext der Digitalisierung.
Ziele aus den Augen verloren
Oftmals verlieren die Unternehmen ihre Ziele, die sie mit einem ERP-System verfolgt haben aus den Augen und schenken den implementierten Lösungen nur all zu wenig Aufmerksamkeit. Dann werde trotz einer teuren und eigentlich gute ERP-Lösung vieles am ERP-System vorbei manuell erledigt, da man sich nicht intensiv genug in die Nutzungsweise eingearbeitet habe. Oder auch führt das entsprechend eingesetzte System zu mehr Verwaltungsaufwand, was dem eigentlichen Nutzen widerspreche. Doch all dies sei all zu oft Realität.
Geschäftsalltag überschattet ERP-Projekte
Ebenso Realität sei, dass man sich im alltäglich Geschäftsumfeld vielen Brandherden zu widmen habe und entsprechende Digitalisierungsprozesse oftmals hintenanstehen. Dann rücken diese immer weiter nach hinten und geraten schon bald wieder in Vergessenheit. Deshalb bedarf es einer genauen Strategie und sorgfältiger Planung, damit ein ERP-Projekt nachhaltig von Erfolg gekrönt sein kann. Hertfelder und Futterknecht geben in ihrem neuerschienenen Buche einen Einblick darin, wie sich solche Strategien entwickeln lassen und welche Möglichkeiten es gibt in einem kurzen Zeitraum ein ERP-System zu implementieren, welches den angestrebten Erfolg auch wirklich entspreche. (vgl. Hertfelder; Futterknecht, 2019, Springer Verlag)
Für kleine und mittelständische Unternehmen ist die Information zu Beginn eines ERP-Projektes sehr entscheidend. Das Buch liefert einen guten Überblick über alle relevanten Stolpersteine und Hindernisse und zeigt auf, wie diese zu überwinden sind.
14 Oktober 2019
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