Jahresausblick 2024: Digitalisierung im Gesundheitswesen
Von legislativen Veränderungen über die Einführung des E-Rezepts bis hin zu KI. Wir werfen einen Blick auf aktuelle Entwicklungen im Gesundheitswesen.
Die digitale Transformation schreitet branchenübergreifend voran. In unserer aktuellen Reihe über Digital-Trends im Jahr 2024 beleuchten wir jedes Mal einen neuen Themenbereich. Heute wollen wir uns aktuellen Entwicklungen im Healthcare-Sektor widmen und dabei beleuchten, welche Veränderungen uns im neuen Jahr erwarten. Weiterführende Informationen über ERP-Software im Gesundheitswesen finden Sie zudem auf der Themenseite "ERP-Software für Healthcare".
Trend 1: Gesetzgebung treibt digitale Transformation voran
Um den digitalen Fortschritt voranzutreiben bedarf es vielerlei Dinge. Technologische Innovationen allein genügen nicht. Auch politische, legislative und gesellschaftliche Veränderungen sind von Nöten, um entsprechende Technologien flächendeckend einzuführen und eine gesellschaftliche Akzeptanz zu erzeugen.
Mitte Dezember hat der Deutsche Bundestag das „Gesetz zur verbesserten Nutzung von Gesundheitsdaten“ (Gesundheitsdatennutzungsgesetz – GDNG) in 2./3. Lesung beschlossen. Es handelt sich um ein laufendes Verfahren.
Über das Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG)
Ziel des Gesetzes ist es dabei, künftig Healthcare-Daten für Zwecke des Gemeinwohls, wie Forschung und Entwicklung, besser erschließen zu können. Zu den wichtigsten Bestandteilen zählt dabei auch die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle für Organisationen, die die Gesundheitsdaten nutzen wollen.
Nach wie vor sollen die Daten jedoch dezentral gespeichert und nur im akuten Bedarfsfall über eine sichere Verarbeitungsumgebung zugänglich gemacht werden. Faktoren wie umfassende datenschutzrechtliche Maßnahmen und eine Pseudonymisierung der Daten werden eine entsprechend wichtige Rolle spielen.
Verwandt: ERP-Software und der Datenschutz.
Trend 2: Das E-Rezept
Mit Jahresbeginn 2024 geht auch das elektronische Rezept (E-Rezept) an den Start. Das wichtigste dabei vorab: Auch herkömmliche Papier-Rezepte behalten Weiterhin ihre Gültigkeit. Schließlich haben nicht alle Menschen die Möglichkeit, die digitale Ausführung zu nutzen, oder lehnen diese schlichtweg ab.
Interessierte Patientinnen und Patienten können hingegen ab Januar 2024 das E-Rezept nutzen. Einmal vom Hausarzt verschrieben wird das verordnete Rezept beim sogenannten Fachdienst, einem zentralen Server, hinterlegt. Wird die elektronische Gesundheitskarte dann bei der Apotheke in ein dediziertes Lesegerät gesteckt, erhält der Apotheker Zugriff zum Rezept und kann das Medikament ausstellen.
Trend 3: Künstliche Intelligenz in Medizin und Gesundheitswesen
Das Forschungsinteresse in Bezug auf die Potenziale künstlicher Intelligenz (KI) im Gesundheitswesen befindet sich auf einem hohem Niveau. Tatsächlich ist der konkrete Einsatz jedoch schon längst Realität. So wird AI im Bereich der Medizin beispielsweise bereits zur Auswertung großer Datenmengen (bspw. Bildaufnahmen oder Berichten) genutzt. Auch die Möglichkeiten im Bereich der Robotik zur Unterstützung komplizierter Eingriffe sind vielfältig.
Gute Marktprognosen
Sowohl in Forschung und Diagnostik, als auch in der Optimierung innerbetrieblicher Prozesse birgt die KI im Gesundheitswesen somit großes Potenzial. So ist damit zu rechnen, dass das Interesse an AI im Healthcare-Bereich auch im neuen Jahr keinesfalls abflacht. Der Statistik-Plattform Statista zufolge könnte sich der weltweite Umsatz mit künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen im Jahr 2028 auf über $100 Milliarden belaufen (1).
Quellen
- "Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen", Statista Research Department, de.statista.com, 26.10.2023.
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