Datenschutz: Sicherheitslücke in Gigabyte-Mainboards
Experten haben eine Sicherheitslücke in zahlreichen Mainboards der Marke Gigabyte entdeckt. Wie Administratoren jetzt vorgehen sollten, erfahren Sie hier.
Mainboard-Sicherheitslücke: Sicherheitsexperten der Firma Eclypsium haben eine Sicherheitslücke in zahlreichen Motherboards der Firma Gigabyte entdeckt. Mittlerweile hat das Unternehmen Updates veröffentlicht, um das Problem zu beheben.
Was ist passiert?
Konkret handle es sich um eine unsichere Update-Funktion, welche unter Windows Software nachlädt, wie Heise berichtet. Von dieser seien viele 270 aktuelle Motherboards des Herstellers betroffen (vgl. heise.de, 01.06.2023).
Eine umfassende Liste aller laut Eclypsium betroffenen Mainboards wurde auf der Unternehmensseite veröffentlicht. Die Backdoor sei vergleichbar mit jenen Funktionen, die bereits zuvor von Firmware-Angriffen wie LoJax, MosaicRegressor, Vector-EDK oder MoonBounce missbraucht wurden, wie Heise berichtet.
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Wie wurde die Sicherheitslücke erkannt?
Identifiziert werden konnte die Schwachstelle Eclypsium zufolge durch eine automatisierte Heuristik. Diese habe Firmware auf den Gigabyte-Systemen erkannt, welche eine ausführbare Binärdatei ablege, die während des Startvorgangs von Windows ausgeführt werde (vgl. eclypsium.com, 31.05.2023).
Als Unternehmen hat sich Eclypsium auf Infrastructure Security spezialisiert. Es bezeichnet die Sicherheitslücke als "UEFI-Backdoor" (vgl. heise.de, 01.06.2023).
"UEFI" steht dabei für Unified Extensible Firmware Interface; eine im Jahr 1998 von Intel veröffentlichte Schnittstellen-Definition für Computer-Firmware.
Was nun?
Gigabyte empfiehlt Benutzern, die offizielle Gigabyte-Website regelmäßig für zukünftige Updates aufzusuchen.
Am 01.06. hatten Experten noch dazu geraten, bei betroffenen Systemen den Zugriff auf bestimmte Gigabyte-Server zu sperren (vgl. heise.de, 01.06.2023). Mittlerweile hat Gigabyte unterschiedliche Maßnahmen eingeleitet:
- Eine Signaturprüfung, welche den Validierungsprozess für Dateien, die von Remote-Servern heruntergeladen werden, verstärkt, und
- eine standardmäßige, kryptografische Überprüfung von Remote-Server-Zertifikaten.
Weiterführende Informationen zum Vorfall, notwendigen Maßnahmen und verfügbare Updates finden Betroffene auf der offiziellen Gigabyte-Website (vgl. gigabyte.com).
Weitere Sicherheitslücken
Heise zufolge sei es vor ein paar Jahren bereits zu zwei Zwischenfällen bei Gigabyte gekommen, im Rahmen welcher auch interne Daten erbeutet werden konnten. Im Jahr 2018 seien in Windows-Tools für Boards des Herstellers mehrere Schwachstellen entdeckt worden (vgl. heise.de, 01.06.2023).
Gigabyte ist dabei keinesfalls der einzige Hersteller, der von derartigen Sicherheitslücken und Zwischenfällen betroffen ist. Auch MSI, ein in Taiwan ansässiger Hardware- und Mainboard-Hersteller , sei vor einigen Monaten Opfer eines Ransomware-Angriffes geworden. Weiterführende Informationen zum Thema sowie nützliche Tipps zum Schutz Ihrer Hard- und Software finden Sie auf unserer Datenschutz-Seite.
5 Juni 2023
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