Was ist der Single Point of Truth (SPOT)?
Der Single Point of Truth ist ein wichtiger Begriff aus der Softwaretechnik. Worum es sich handelt und warum er für jedes Unternehmen von Bedeutung ist.
In unserer modernen, digitalen Zeit begegnen uns zahlreiche englische Begriffe/ Anglizismen, vor allem aus dem Bereich der Informations- und Softwaretechnik. So beispielsweise "Internet of Things" (IoT) oder "Large Language Models" (LLM) in Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz.
Auch "Single Point of Truth" (SPOT) bzw. "Single Source of Truth" (SSOT) fallen in diese Kategorie. Im Folgenden wollen wir uns daher näher damit befassen, worum es sich hierbei handelt, und welche Bedeutung den Begriffen im unternehmerischen Kontext zuzusprechen ist.
Inhaltsverzeichnis
Definition: Was ist der Single Point of Truth?
Der Single Point of Truth bezeichnet das Konzept eines zentralen, allgemeingültigen Datenbestandes. An dieser besteht der Anspruch, verlässlich und korrekt zu sein. Eine hohe Datenqualität ist also Voraussetzung. Alternativ wird dieses Prinzip mitunter auch als Single Source of Truth bezeichnet. Gemeint ist damit ein und dasselbe. Im Zeitalter der digitalen Transformation sind eine hohe Datenqualität und Transparenz besonders wichtig. Schließlich werden Daten auch gerne mal als Öl des 21. Jahrhunderts bezeichnet.
Der Wert der Daten
Unternehmen brauchen verlässliche, belastbare Daten, auf Grundlage derer sie Geschäftsentscheidungen treffen können. In der Geschäftsanalytik (Business Intelligence) sind belastbare Daten wichtig, um aussagekräftige Analysen durchzuführen und so Optimierungspotenziale aufzudecken und strategische Anpassungen vorzunehmen. Im Bereich des Customer Relationship Managements bilden Kundendaten die Grundlage für Auswertungen der Kundenbedürfnisse, die auf Grundlage dieser besser erfüllt werden können.
Das Prinzip der Redundanz
Das Vorhandensein einer Single Source of Truth ist vor allem dann von Bedeutung, wenn Unternehmensdaten redundant gehalten werden. Die Bezeichnung Redundanz stammt aus der Informationstheorie und bezeichnet hier Daten, die innerhalb einer Informationsquelle mehrfach gehalten werden. Dies ist in der unternehmerischen Praxis bei Weitem keine Seltenheit.
Widersprüche vermeiden
Dieselben Daten werden an unterschiedlichen Stelle benötigt. Nicht selten arbeiten einzelne Abteilungen mit unterschiedlichen Systemen. Werden dann Änderungen unabhängig voneinander vorgenommen, kann es durchaus zu Widersprüchen bzw. zumindest abweichenden Angaben kommen. Umso wichtiger ist es dann, sich beispielsweise bei Stammdaten (Master Data) auf einen Single Point of Truth verlassen zu können, um weiterhin eine hohe Datenqualität im gesamten Unternehmen gewährleisten zu können.
Weiterführende Informationen zum Thema finden Sie zudem im Artikel "4 Tipps für eine effiziente Stammdatenpflege im ERP".
Das Data Warehouse als SPOT
Gleichsam können jedoch auch redundante, sprich aus unterschiedlichen Quellen ("data sources") kopierte Daten, die Single Source of Truth bilden. Das ist dann der Fall, wenn Daten aus unterschiedlichen Bereichen, Abteilungen und Prozessen an eine zentrale Stelle kopiert und dort ganzheitlich verwaltet werden. Dies ist bei einem Data Warehouse der Fall.
Um eine hohe Datenqualität im gesamten Unternehmen zu gewährleisten, ist es wichtig, dass alle Abteilungen, die von den Daten im Data Warehouse profitieren können, auch Zugriff darauf erhalten. Auf diese Weise wird vermieden, dass es zu fehlerhaften Daten bzw. Widersprüchen untereinander kommt. Wichtig ist jedoch, dass durch eine entsprechende Datenpflege die Datenqualität im Data Warehouse auf einem hohen Level gehalten wird.
SPOT und ERP
Wie Unternehmen den SPOT in der Praxis umsetzen, kann ganz unterschiedlicher aussehen. Auf der einen Seite bietet sich das ERP-System an, da hier, zumindest in der Theorie, bereits alle wichtigen Ressourcen- und Prozessdaten vorgehalten werden. Sind jedoch mehrere Insellösungen im Einsatz, wird es hier schon schwieriger.
Es geht darum, eine einheitliche Quelle zu schaffen, aus der wichtige Daten für unterschiedliche Verwendungszwecke immer wieder verlässlich bezogen werden können. Manche Unternehmen bieten auch gesonderte Master Data Management Software an; sprich Systeme, die speziell für das Stammdatenmanagement kreiert wurden. Letztlich liegt es im Ermessen des jeweiligen Unternehmens, in Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Software-Partner den richtigen Weg für den eigenen Betrieb zu finden.
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