Das KMU-Entlastungspaket der EU für den Mittelstand
Wird das angekündigte Paket kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) die erhoffte Entlastung verschaffen?
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gelten auch als Rückgrat der europäischen Wirtschaft. Sie machen einen Großteil (weit über 90%) aller Betriebe aus und leisten so einen fundamental wichtigen Beitrag zur Volkswirtschaft. Gleichsam wird die Belastungsgrenze in vielen Unternehmen des Mittelstandes mittlerweile überschritten.
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Blick auf den Mittelstand
Als Auslöser ist dabei nicht nur der Fachkräftemangel zu nennen, der es Branchen wie dem Handwerk erschwert, neues, qualifiziertes Personal zu finden. Auch Inflation und allgemeine Wirtschaftslage fungieren als zusätzliche Stressoren. Zur Entlastung kleiner und mittlerer Betriebe hatte die EU zwei Gesetze angekündigt: Einerseits eine Überarbeitung der Zahlungsverzugsrichtlinie, und andererseits die Schaffung eines einheitlichen Rahmens für die Unternehmensbesteuerung; BEFIT.
Bürokratie belastet kleine und mittlere Unternehmen
Und dann wäre da noch die Bürokratie zu nennen. Jene hierarchische Verwaltung nach Vorschrift und Gesetz, die immer wieder in der Kritik steht. Da die mit ihr verbundenen, zusätzlichen Auflagen vornehmlich von kleinen und mittleren Unternehmen teils nicht mehr zu stemmen sind. Wir erinnern uns beispielsweise an die Bonpflicht, die vor allem von kleinen Unternehmen wie lokalen Bäckereien scharf kritisiert wurde.
Im Februar hatte die EU angekündigt, einen 25%igen Abbau der Bürokratie- und Berichtspflichten anzustreben. Dieses Ziel steht jedoch in gewisser Weise im Widerspruch zu neuen Gesetzesentwürfen, welche widerum auch zusätzliche Berichtspflichten mit sich bringen. Einem aktuellen Beitrag der IHK Koblenz zufolge könnte hier die Nutzung eines einheitlichen, digitalen Berichts-Tools von Vorteil sein.
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Geeignete Softwaretools haben das Potenzial, den manuellen Aufwand im Rahmen der Verwaltung sowie der allgemeinen Erfüllung von Dokumentations- und Berichtspflichten erheblich zu reduzieren.
Was bringt das KMU-Entlastungspaket der EU?
Vorgestellt werden soll das neue KMU-Entlastungspaket nun heute, am 12. September 2023. Verbände wie der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) hatten ein klares Signal seitens Brüssel gefordert, dass die Probleme des Mittelstandes endlich angegangen werden. Eine Beschränkung auf die beiden bereits angekündigten Entwürfe der Überarbeitung der Zahlungsverzugsrichtlinie sowie die Etablierung eines einheitlichen Rahmens für die Unternehmensbesteuerung allein würde nicht ausreichen, heißt es.
Gefordert wird eine deutliche Entlastung im Bereich der Bürokratie, die derzeit immer neue Anforderungen und Dokumentations - bzw. Berichtspflichten mit sich bringe. Es bleibt also abzuwarten, was das Paket konkret umfassen wird und inwiefern es die spürbare, erhoffte Entlastung für den Mittelstand schaffen kann.
12 September 2023