
RPA und ERP – Was bringts?
Durch Robotic Process Automation (RPA) können Prozesse weiter automatisiert werden. Doch welche Relevanz hat RPA derzeit und zukünftig für ERP-Systeme?
Werfen wir zunächst einen Blick auf die Definition von Robotic Process Automation. Zu Deutsch heißt das soviel wie robotergesteuerte Prozessautomatisierung. Durch KI-betriebene Bots werden Arbeiten, die normalerweise eine menschliche Interaktion erfordern, übernommen. Dazu ahmen die Softwaresysteme die Interaktionen an Benutzerschnittstellen einfach nach. Dadurch lassen sich Prozesse, die einer immer wiederkehrenden Logik bzw. einer stetigen Routine folgen, automatisieren. Diese Softwareroboter arbeiten also in gleicher Art in einem User Interface, wie es ein Angestellter auch tun würde, nur eben bedeutend schneller und präziser.
Viele Vorteile zur Prozessoptimierung
Bei der Definition wird den meisten schon der ein oder andere Vorteil in den Sinn gekommen sein. Viele Prozesse lassen sich mit RPA deutlich beschleunigen und das ohne, etwas an der eigenen IT-Struktur verändern zu müssen. Das ist zunächst einmal ein entscheidender Punkt, der noch nichts mit der Automatisierung einzelner Prozesse zu tu hat. In einem Artikel von Dirk Bingler vom 16.07.2019 auf computerwoche.de beschreibt er folgende Situation. IT-Abteilungen stünden heute unter dem Druck Prozesse mehr und mehr zu automatisieren. Dabei sollen die Betriebsabläufe möglichst nicht gestört werden. Er fragt sich, was sei, wenn das eingesetzte ERP-System in einem Unternehmen bereits mehrere Jahrzehnte alt ist und nicht mal eben durch ein neues ersetzt werden kann, oder wenn die Entwicklung neuer Funktionen im alten ERP-System schlicht zu riskant sind und gleichzeitig neue Schnittstellen zu teuer? Dann böten RPA-Technologien einen Ausweg.
Automatisieren der Prozesse
Ob Unterstützung bei Finanz- und Buchhaltungsprozessen, Preisvergleiche zu bestimmten Produkten oder auch bei der Pflege von Stammdaten, die Einsatzmöglichkeiten seien vielfältig, so Bingler weiter. Im Prinzip sei die Technologie überall dort einsetzbar, wo einfach strukturierte Tätigkeiten, mit immer wiederkehrenden Regeln, auftauchen. Daher hätte auch schon viele Unternehmen das Thema auf ihre Agenda gelistet und wollen zeitnah solche Anwendungen implementieren. Einer Untersuchung der Information Services Group nach, werde die Nachfrage nach RPA in Deutschland bis 2020 stark wachsen. Rund 60% der befragten Unternehmen gaben an, bis dahin mindestens zehn RPA-Prozesse einsetzen zu wollen. Durch Schnittstellen zum ERP-System können wirklich ganze Prozesse, wie beispielsweise eine Anfrage eines Kunden, komplett automatisiert ablaufen. Angenommen dieser fragt eine neue Rechnungskopie an, so kann der Chatbot diese Nachricht interpretieren und durch eine Schnittstelle zum ERP-System die richtige Rechnung heraussuchen und dem Kunden zukommen lassen. (vgl. ebd.)
Kritik an der Technologie
Natürlich gibt es auch Kritiker die vor dem Einsatz allzu vieler RPA-Anwendungen warnen. Bei der Automatisierung vieler im Unternehmen stattfindender Prozesse, gehe es auch immer um das Thema Arbeitslosigkeit. Wir der Einsatz von Softwarerobotern eine signifikante Rolle bei der zukünftigen Arbeitslosenquote spielen? Wenn man einer Studie der OECD folgt, dann ja. Dieser zu Folge sei knapp ein Fünftel aller Arbeitsplätze in Deutschland von Automatisierung bedroht. (vgl. Tobias Kaiser, 05.04.2018 auf welt.de) Doch gibt es auch Gegenstimmen, die im Einsatz von RPA ganzeinfach eine Entlastung der Mitarbeiter sehen, die dann Raum für neue Aufgaben schaffen kann. Wohin die Reise letztlich auch gehen mag, RPA wird uns sicher an mehreren Stellen weiter begleiten.
17 Juli 2019
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