
Oracle und Salesforce: Verstoß gegen die DSGVO?
Eine Sammelklage wirft den Tech-Giganten Verstoß gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) vor.
Salesforce und Oracle; zwei milliardenschweren US-Tech-Konzerne; Ihnen wird vorgeworfen, gegen die Datenschutzgrundverordnung verstoßen zu haben.
Die Vorwürfe
Konkret geht es um ihren Umgang mit Ad-Tracking und -Targeting. Über Drittanbieter-Cookies sollen beide Unternehmen Benutzerdaten weitergegeben haben.
Third-Party-Cookies
Die Drittanbieter-Cookies BlueKai und Krux kommen als Tracker auf Seiten wie Spotify, Reddit, Dropbox oder Amazon zum Einsatz.
In Kombination mit weiteren Tracking-Techniken sollen die Third-Party-Cookies angeblich verwendet werden, um Daten von EU-Bürgern unrechtmäßig zu verwenden.
Klage in den Niederlanden
Bereits im August diesen Jahres reichte die Nonprofit-Organisation The Privacy Collective it-administrator.de zufolge beim Bezirksgericht Amsterdam Klage gegen die beiden Unternehmen ein.
Bisher größte DSGVO-Klage
Hierbei handelt es sich um die bislang größte Klage in Zusammenhang mit der DSGVO in den Niederlanden.
Klage im Vereinigten Königreich
Darüber hinaus wurde auch beim High Court in London Klage eingereicht. Diese beruft sich nicht nur auf die Datenschutzgrundverordnung, sondern auch über die im Vereinigten Königreich greifendende PECR (Privacy of Electronic Communications Regulation).
Geführt wird die Anklage von Rebecca Rumbul der Kanzlei Cadwalader.
"Ich glaube nicht, dass diese Unternehmen, die vom Verkauf meiner persönlichen Daten an Dritte profitieren, derzeit die Gesetze einhalten, die meine Privatsphäre schützen sollen."
, so Rumbul in einem Bericht auf computerweekly.com.
Potenzielle Folgen
Bei einer Verurteilung könnte dies die Konzerne über 10 Milliarden Pfund kosten. Dies entspreche einem Betrag von ca. 500 Pfund für jeden Bürger des Vereinigten Königreiches.
Führt auch der parallel in den Niederlanden laufende Prozess gegen die Unternehmen zu einer Verurteilung, könnte der zu zahlende Betrag auf über 15 Milliarden Euro ansteigen.
Sowohl Oracle als auch Salesforce bestreiten die Vorwürfe.
Wir entwerfen und bauen unsere Dienste mit dem Datenschutz an erster Stelle und stellen unseren Unternehmenskunden Tools zur Verfügung, mit denen sie ihren eigenen Verpflichtungen gemäß den geltenden Datenschutzgesetzen - einschließlich der DSGVO der EU - nachkommen können, um die Datenschutzrechte ihrer eigenen Kunden zu wahren.
, so ein Sprecher des Unternehmens Salesforce auf computerweekly.com.
Ein Ergebnis wird erst im kommenden Jahr erwartet.
12 November 2020
Starten Sie Ihre ERP-Auswahl
Finden Sie das richtige ERP-System für Ihr Unternehmen
Die ERP-Software vor Cyberangriffen schützen
Wenn ein Cyberangriff die ERP-Software lahmlegt, ist der wirtschaftliche Schaden mitunter riesig. Wie Sie sich besser schützen, lesen Sie hier.
Lesen Sie weiterDatenschutz als Bremse der Digitalisierung
Als innovationsfeindlich bezeichnet Digitalexperte Schipanski (CDU/CSU-Fraktion) die aktuelle Datenschutzstruktur. Damit solle nun Schluss sein.
Lesen Sie weiterModerne ERP-Software und die Blockchain
Das Trendthema Blockchain zieht immer weitere Kreise. Wir diese Technologie künftig auch in ERP-Software ihren Platz findet, jetzt hier.
Lesen Sie weiter